Margaretha von der Marck-Arenberg(1527 – 1599) wurde in eine unruhige Zeit geboren. Vieles war im Umbruch. Der Adel verlor seine alte Machtstellung. Das Bürgertum erstarkte. Martin Luther hatte in Wittenberg seine Thesen angeschlagen. Erfindungen revolutionieren das Weltbild. Die Wirtschaft entwickelte sich zu einer Frühform kapitalistischer Marktwirtschaft. Kanonen und Söldnerheere veränderten die Kriegsführung.
Margaretha war eine weitsichtige und kluge Regentin, tüchtige Geschäftsfrau und tiefgläubige Katholikin. Ihre Bedeutung kann nicht hoch genug eingeschätzt werden. Während ihrer Regentschaft hat das Haus Arenberg erheblich an Bedeutung gewonnen.
Der Ehegatte Johann von Ligne stand – wie Margarethas Vater – bei den Habsburgern in hohem Ansehen. Im niederländischen Freiheitskampf stand er auf Seiten der Spanier. Seine Treue zu den Habsburgern bezahlte er 1568 in der Schlacht bei Heiligerlee mit seinem Leben. Margaretha war mit 31 Jahren Witwe geworden und verwaltete anschließend mehr als 30 Jahre als Familienoberhaupt die ausgedehnten Güter.
Margaretha hatte gute Verbindungen zu den höchsten Kreisen des Adels. Sie beherrschte neben der deutschen auch die flämische, französische und spanische Sprache. Sie hatte keine Berührungsängste mit dem Stand der Kaufleute, die sie ebenfalls sehr schätzten.
Nach dem Tode ihres Gatten war sie verstärkt geschäftlich tätig. Sie trieb Handel u.a. mit Textilien und Schmuck. Sie belieferte zahlreiche Adelshäuser neben Kleidung auch mit Tapeten, Schmuck, Zuckerwerk, Wein und Grundstoffen für die Herstellung von Parfum.
Mit dem Erwerb des Titels der gefürsteten Gräfin erhielt die Familie Sitz und Stimme im Reichstag. Arenberg war fortan ein nur dem Kaiser direkt unterstelltes Territorium. Das Gebiet war frei von Lehensansprüchen.
Margaretha lies einen Taler prägen, auf dessen Vorderseite das Arenberger Wappen sowie Name und Titel der Fürstin und auf der Rückseite das in die Sonne eilende Christkind mit der Weltkugel und dem Wahlspruch des Hauses Arenberg „Meus protector es tu“ (Mein Beschützer bist du) zu sehen sind.
Margaretha förderte den Bergbau und die Verhüttung der in ihrem Stammland vorhandenen Erze. Da für die Verhüttung des Erzes eine große Menge Holzkohle notwendig war, erließ sie 1586 eine eingehende Anordnung zur Pflege eines Waldbestands.
Margaretha war eine tief religiöse Frau. Die Erhaltung der katholischen Lehre und die Erziehung des einfachen Volkes in ihrem Stammland war ihr ein Herzensanliegen. Sie förderte das Schulwesen und war bemüht, mit der Hebung der Bildung dem damals verbreiteten Hexenwesen entgegen zu wirken. Sie erwarb sich den Ruf einer Landesmutter, die sich den Sorgen ihrer Untertanen annahm.
Quellenhinweis: Neu, Peter, Margaretha von der Marck, 2013
Text: Rita Römer-Moch und Alois Schneider
Heute ist ein 27,9 km langer Rundwanderweg (Aremberg – Antweiler – Eichenbach – Fuchshofen – Wershofen)
nach der Fürstin Margaretha von Arenberg benannt.